Dieser Versuch baut grundsätzlich auf „Kapitel 5.3 – Der Klimawandel in Deutschland“ und „Kapitel 5.4 – Der Klimawandel in Bayern“ auf. Er zeigt die Rolle unversiegelter Böden bei der Abmilderung der Folgen des Klimawandels. und damit die Möglichkeit der Reduktion sommerlicher Hitzeperioden im besiedelten Raum. Durch eigene Untersuchungen werden die Zusammenhänge von Klimawandel und Lebensqualität im Siedlungsraum erarbeitet. Darauf aufbauend werden begründete Visionen zum Handeln vor Ort entwickelt.
Böden sind effektive Wasserfilter und -speicher. Ihre Zusammensetzung aus mineralischen (Ton, Sand, Steine) und organischen (Wurzeln, Humus) Anteilen in Verbindung mit luft- bzw. wassergefüllten Poren ermöglicht die Aufnahme, Speicherung und verzögerte Abgabe von Niederschlagswasser. Unter anderem diese Eigenschaft macht sie bedeutsam im Kampf gegen Überschwemmungen.
Gemessen wird die Wasseraufnahme- und Speicherfähigkeit des Untergrunds bei unterschiedlichen Rahmenbedingungen (natürlicher Boden, künstliche Bodenfläche, mit und ohne Beschattung usw.)
nicht im Klimakoffer enthalten: Rahmen, Messbecher, Eimer mit Wasser, Stoppuhr/ Handy.
Erkundet mit dem Beobachtungsbogen Eure Umgebung und macht eine Bestandsaufnahme der Verhältnisse vor Ort. Welche Baumaterialien bilden den Untergrund (Beton, Teer, Holz …)? Gibt es unbebaute Flächen? Sucht möglichst viele Standorte mit unterschiedlichen Bodenmaterialien (z.B. verdichteter oder lockerer Boden, bewachsener Boden, Teer, Beton, Pflasterstein, Schotter, Sand, Holz). Grenzt eine bestimmte Bodenfläche ab (verwendet z.B. einen alten Bilderrahmen als Abgrenzung) und gießt zunächst 100 ml Wasser darauf. Stoppt die Zeit bis das Wasser im Untergrund versickert ist. Wiederholt den Versuch. Für jeden Messpunkt dokumentiert das Messdatum, die Uhrzeit und die Wetterbedingungen. Die Tabelle erweitert Ihr beliebig.
Erklärt und interpretiert die Messergebnisse im Hinblick auf das Schwammstadtkonzept.
Überlegt, wie Ihr die gewonnenen Erkenntnisse im Sinne des Schwammstadtkonzepts in der Stadt/Dorfgestaltung umsetzen könnt. Entwickelt dafür ein Projekt.
Tabelle: Durchschnittlicher Regenabfluss (in %) für verschiedene Materialien nach: https://www.bauformeln.de/wasserbau/hydrologie/abflussbeiwert/