Dr. Ingo Krüger, Geschäftsführendes Mitglied des Stiftungsvorstandes

Fördern in der Niedrigzinsphase

Die Bayerische Sparkassenstiftung ist Ausdruck der gesellschaftlichen Verantwortung und des gemeinwohlorientierten Handelns der bayerischen Sparkassen. Um wirksam zu fördern, reichte es für sie in den ersten Jahren durchaus, mit ihren Erträgen und Dotationen gute Projekte zu finanzieren. Nach der Subprime-Krise 2007 sahen sich allerdings alle Stiftungen schlagartig mit einem völlig veränderten Umfeld geprägt von historischen Niedrigzinsen und schrumpfenden Zinserträgen konfrontiert. Gleichzeitig stellte uns unsere globalisierte Gesellschaft mit sich weiter beschleunigenden Entwicklungszyklen und vielfältigen Abhängigkeiten vor völlig neue Herausforderungen, die einzelne Akteure ob Staat,  Wirtschaft oder Gesellschaft nicht mehr allein bewältigen können.

Die Bayerische Sparkassenstiftung hat darauf reagiert, indem sie noch stärker als früher darauf achtet, dass ihre Investitionen in das Gemeinwohl – dies waren 18 Millionen Euro in den letzten 20 Jahren –  entsprechende Hebel- und Multiplikatorenwirkung besitzen. Gleichzeitig baut sie dabei auf neue Technologien und Kommunikationsformen, um die Breitenwirkung ihrer Vorhaben zu vergrößern. Dabei handelt sie mehr und mehr als Think Tank, der eigene Konzepte entwickelt.  Immer öfter  koordiniert sie gemeinsam mit den örtlichen Sparkassen und weiteren Förderpartnern über die Etablierung von Aktionsplattformen viele Akteure zu einem Ziel. So entstanden beispielsweise die MINT-Regionen um Ingolstadt, in Mainfranken und in Hochfranken oder das Burgen-Informationsnetzwerk entlang der Altmühl. Mit unseren unterschiedlichen Projekten zu MINT-Themen sind wir zugleich zu einem Themenanwalt für regionale MINT-Bildung geworden. Unser Projekt Grenzgeschichten überwindet nicht nur staatliche Grenzlinien, sondern führt unterschiedlichste Partner zum Thema Grenzen zusammen. Als Ideenschmiede entwickeln wir gemeinsam mit bürgerschaftlichen Vereinigungen, Universitäten und Schulen ein Konzept, das Geistes- und Naturwissenschaften wieder näher zueinander bringt. Hierzu gehören Vorhaben wie „Sinneszauber“ und „Weltenzauber“  oder die Plattform phil:MINT. Uns ist dabei die Moderation eines Netzwerkes unterschiedlicher Stakeholder ebenso wichtig wie das Aufbrechen gewohnter Denkmuster.  So unterstützen wir das Projekt „Seitenwechsel“ bereits seit über 10 Jahren erfolgreich nur mit eigenen Ressourcen wie Räumen, Kontakten und Aktionsplattformen, ohne finanzielle Mittel einzusetzen. Wir bringen damit Führungskräfte an soziale Brennpunkte. Die Expertise unserer Stiftung und ihrer Partner im Bereich geopositionierter Informationsweitergabe haben wir in den letzten mit Erfolg auf weitere Bereiche des UNESCO Welterbes „Römische Grenzen“ zum Beispiel an den schottischen Antoninus Wall übertragen.

Wir sehen uns als Stiftung gerade heute ganz besonders in der Pflicht zu handeln, denn wir können leichter als andere ein Risiko eingehen, Kräfte zu einem Thema bündeln, unterschiedliche Partner zusammenführen und ein Themenfeld über längere Zeit konsequent bearbeiten.