26.08.2020 | So bleibt es für die Ewigkeit zugänglich
Hintergrund
Im Rahmen des Münchner Projekts LediZ (Lernen mit digitalen Zeugnissen) wurden von den Holocaustüberlebenden Abba Naor und Eva Umlauf zwei interaktive digitale 3D-Zeugnisse erstellt.
Die Lebensgeschichte der beiden Zeitzeug*innen wurde im 3D-Format aufgezeichnet und für eine interaktive Nutzung aufbereitet.
Das Besondere
Mittels der interaktiven digitalen 3D-Zeugnisse haben die Rezipient*innen die Möglichkeit, sich mit der Lebensgeschichte von Abba Naor und Eva Umlauf vertraut zu machen. Anschließend kann das Publikum seine eigenen Fragen an das 3D-Zeugnis stellen.
So funktioniert es
Grundlage der 3D-Zeugnisse bilden die Antworten von Abba Naor und Eva Umlauf auf ca. 1.000 Fragen. Die Holocaustüberlebenden wurden dabei von zwei RED Epic-M-Dragon-Kameras stereoskopisch gefilmt.
Neben einer fest installierten Variante am Leibniz-Rechenzentrum der Bayerischen Akademie der Wissenschaften existiert eine mobile Variante, die den Zugang zum Zeugnis an unterschiedlichen Orten ermöglicht.
Die Funktionsweise ist identisch: Die Nutzer*innen sehen auf einer ca. 3m x 2m hohen Leinwand die 40-minütige Lebensgeschichte von Abba Naor bzw. Eva Umlauf. Dabei tragen sie 3D-Brillen. Anschließend haben sie die Möglichkeit, mittels eines Smartphones ihre Fragen zu stellen.
Fazit
Der Einsatz der interaktiven digitalen 3D-Zeugnisse wird variantenreich erforscht. Neben einem Austausch im internationalen und interdisziplinären Netzwerk „Technology meets Testimony“ wird die mobile Variante im Münchner NS-Dokumentationszentrum, in der KZ-Gedenkstätte Dachau, in Jugendstrafanstalten sowie in Schulen zum Einsatz kommen. Von besonderem Interesse ist die Wirkung auf das Publikum, um Schlussfolgerungen für das Lehren und Lehren zu Holocaust und NS-Verbrechen im 21. Jahrhundert ziehen zu können.
Für den Filmbeitrag klicken Sie bitte auf das Bild unten:
Fotocredit: Alessandro Podo (Aufnahmen bei der Präsentation des digitalen Zeugnisses am LRZ, Oktober 2019)
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